Kommunen als Initiatoren von Nachhaltigkeits-Engagement in Sportvereinen: Eine Ideensammlung

Kommunen können nicht nur durch Platzierung des Themas zu mehr Fairem Handel und Nachhaltigkeit in Sportvereinen beitragen (siehe hierzu unser Konzeptpapier, VERLINKEN). Im Laufe unserer Veranstaltungsreihe sind eine Reihe von konkreten Handlungsideen gesammelt worden:

  • Die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zu Fairem Handel und Nachhaltigkeit im Sport: Unter anderem Informationsveranstaltungen (In Frankfurt wurde beispielsweise ein Nachhaligkeits-Infotag für die 415 Frankfurter Sportvereine angeboten), Geräte- und Kleidertauschpartys, Sportbekleidungsbörsen oder Vernetzungstreffen zum Austausch über Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele
  • Die Durchführung von Wettbewerben, bei denen Nachhaltigkeitsengagement im Verein incentiviert oder bestehende Nachhaltigkeitsaktionen ausgezeichnet werden. Die Erstellung eines Siegels oder Prämienbuches könnte ebenfalls zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen führen.
  • Die Weitergabe von Informationen und Beratungsangeboten. Im Laufe unserer Veranstaltungsreihe wurde hier viele hilfreiche Quellen gesammelt: Die Initiative “Sport handelt fair” stellt auf ihrer Website eine Produktliste für fair gehandelte und ökologisch hergestellte Sportkleidung und -materialien zur Verfügung. Zudem wurde eine Reihe an Informationsmaterialien entwickelt. So existieren ein Leitfaden zum “Nachhaltige Sportverein der Zukunft”, ein Leitfaden zur “Ausschreibung von sozial verantwortlichen Sportartikeln” und ein “Trainingsplan für nachhaltige Sportevents” (siehe jeweils hier). Auch wir als Rhein.Main.Fair haben eine eigene Broschüre (“Sport handelt fair”) zum Schwerpunkt öko-soziale Beschaffung im Sport entwickelt.
  • Über Beratungsangebote kann ebenfalls informiert werden: Der Global Nature Fund und FEMNET informieren im Rahmen von “Fair Wear Works” und in Form von Webinaren, Vorträgen und individueller Beratung über die öko-soziale Beschaffung von Textilien. Der Landessportbund Hessen e.V. zeigt mit seiner “Öko-Check-Beratung” Wege zur sinnvollen Energieeinsparung und einem bewussten Umgang mit Ressourcen auf. Durch einen Vereinsförderungsfond bestehen auch Förderungsmöglichkeiten. Ebenfalls hilfreich ist das von “Sport handelt fair” und Tennis Borussia Berlin durchgeführte Programm “Natürlich Fußball”, das noch bis Mai 2024 Online-Treffen für Amateurvereine anbietet und dabei verschiedene Nachhaltigkeitsthemen (z.B. “Ausrüster & Fanartikel” und “Sponsor*innen & Gesellschaften”) bespricht. Ein Quereinstieg ist jederzeit möglich.
  • Sofern Expertise vorhanden ist, kann eine Kommunalverwaltung auch eigene Beratungsformate anbieten oder Informationsbroschüren entwickeln. Eine konkrete Idee aus unserer zweiten Veranstaltung sieht das Erstellen eines “Schwarzbuches” vor, das über gute und schlechte Produzenten von Sportartikeln aufklärt und Anreize zur Veränderung bietet. Auch Rhein.Main.Fair oder der Landessportbund könnten solche Broschüren entwickeln.
  • Bestehende Best-Practice-Beispiele können durch Pressemitteilungen, Broschüren oder Social-Media-Kampagnen kommuniziert werden.
  • Eine Zusatzqualifikation zum “Nachhaltigkeitsmanager im Sport” kann dazu beitragen, Expertise aufzubauen. Bei unserer zweiten Veranstaltung kam die Idee auf, dass solche Multiplikator:innen in der Region FrankfurtRheinMain ausgebildet werden könnten. Die Rolle der Kommune wäre hierbei noch zu klären.