Die 17 SDGs

Eine Blaupause für starke Kommunen

2016 formulierten die Vereinten Nationen siebzehn “Ziele für Nachhaltige Entwicklung”, die bis ins Jahr 2030 in allen Staaten der Erde verwirklicht werden sollen. Rhein.Main.Fair setzt sich in der Metropolregion FrankfurtRheinMain dafür ein, an der konkreten Umsetzung dieser Ziele zu arbeiten – in Kommunen, Vereinen, Bildungseinrichtungen und Privathaushalten. Wo finden sich konkrete Ansatzpunkte? 

Die SDGs stellen für engagierte Kommunen und uns eine wichtige Orientierungshilfe dar.

Im Rahmen der Agenda 2030 und in New York sind von den Vereinten Nationen 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) entworfen worden, die jeweils zahlreiche Unterziele enthalten. Adressiert werden mit ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie in Ihrer Kommune viele der Ziele – direkt oder indirekt – angegangen werden können. Zudem stehen am Ende der Seite ein SDG-Quiz sowie ein Brettspiel zum Download bereit.

Ziel 1: Keine Armut

Extreme Armut wird bereits in der Präambel der SDGs als “drängendstes Weltproblem” benannt. Konkret soll bis 2030 in allen Staaten der Welt der Anteil der nach nationaler Definition als arm geltenden Menschen mindestens halbiert werden. Mikrokredite könnten als wichtiges Instrument fungieren, indem gleicher Zugang zu Ressourcen jeglicher Art geschaffen wird. Erwähnt wird im Kontext der Klimaerwärmung auch das Vorhaben, den Katastrophenschutz für arme und besonders vulnerable Gruppen zu verbessern. 

SDG 1 in Ihrer Kommune: Indem sie sich als Fairtrade-Stadt zertifizieren lassen, entsprechende Produkte erwerben und kommunale Beschaffung generell nach öko-sozialen Kriterien durchführen, fließen höhere Geldsummen in Regionen mit großer Armut und kommen auch wirklich bei den Menschen an. Unterstützen Sie berufliche und soziale Qualifizierungsmaßnahmen, die Menschen beim Weg zurück in die Arbeitswelt unterstützen. Schuldnerberatung kann Menschen dabei helfen, aus der Armutsfalle herauszukommen. Vermeiden Sie zudem den Kauf von Produkten aus Konfliktregionen, in denen Lebensmittelexporte im Widerspruch zu Grundbedürfnissen der lokalen Gemeinschaft stehen. 

Ziel 2: Kein Hunger

Rund zehn Prozent der Weltbevölkerung gelten derzeit als unterernährt. Für alle Menschen, insbesondere “die besonders armen und vulnerablen”, eine nährstoffreiche und lückenlose Ernährung sicherzustellen, ist Kernvorhaben des zweiten Ziels. Ebenfalls soll bis 2030 daran gearbeitet werden, “nachhaltige Landwirtschaftssysteme” und “resiliente Bewirtschaftungspraktiken” zu implementieren, um in einer Zeit zunehmender Umweltveränderungen für Ernährungssicherheit zu sorgen. Verstärkte Forschung und internationaler Wissensaustausch sollen die Implementierung dieser Ziele unterstützen.

SDG 2 in Ihrer Kommune: Ob Kantinen in Behörden, Mensen in Schulen, das Catering bei Stadtfesten oder die Kaffeepause in Sitzungen – überall werden von Kommunen und Kreisen Lebensmittel und Getränke beschafft. Werden bio – regio – faire Kriterien beachtet, kann ein Beitrag zu Nachhaltiger Landwirtschaft und Ernährungssicherheit in anderen Weltregionen geleistet werden. Unterstützen Sie klimaschonende Landwirtschaft in der Region und nutzen Sie entsprechende Produkte in Gremiensitzungen und öffentlichen Veranstaltungen. Wir als Rhein.Main.Fair haben 2021 eine Veranstaltung zu bio-regio-fairer Ernährung in kommunalen Einrichtungen durchgeführt und auf unserer Website Materialien gesammelt. Mit dem “Apfel-Mango-Saft” vertreiben wir zudem ein Produkt, das sowohl Menschen in ärmeren Weltregionen als auch regionalen Anbau unterstützt. Ergreifen Sie Maßnahmen gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln, indem Sie den Aufbau von “Fairteilern” und Foodsharing-Aktivitäten unterstützen. 

Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen

Anhand mehrerer Kennzahlen wird verdeutlicht, dass sich die Gesundheit der Weltbevölkerung bis 2030 weiter verbessern soll. So sollen beispielsweise die Kindersterblichkeit sinken, die Anzahl der Todesfälle durch Verkehrsunfälle halbiert und universeller Zugang zu Verhütungsmitteln, Impfstoffen und ärztlicher Notversorgung sichergestellt werden.

SDG 3 in Ihrer Kommune: Beschaffen Sie keine Produkte, die die Gesundheit anderer beeinträchtigen (also z.B. gebleichte Jeans) oder mit Kinderarbeit in Zusammenarbeit stehen. Direkt vor Ort kann für Gesundheitsfragen in der Gemeinde sensibilisiert werden: Gibt es genügend Hausarztfilialen, Apotheken und Krankenhausbetten? Ist für alle Einwohner:innen ein Zugang zu ärztlicher Notversorgung sichergestellt? 

Ziel 4: Hochwertige Bildung

“Lebenslange Bildung für alle”: Die Vereinten Nationen haben als Ziel formuliert, in allen Weltregionen hochqualitative Bildungssysteme aufzubauen, die gezielt Wissen zur Förderung Nachhaltiger Entwicklung vermitteln sollen. Generell soll es bis 2030 für weltweit alle Kinder möglich sein, eine abgeschlossene Schulbildung zu erreichen. 

SDG 4 in Ihrer Kommune: In jeder Kommune können Kitas, Jugendeinrichtungen und Universitäten für Themen rund um eine Nachhaltige Entwicklung sensibilisieren. Unterstützen Sie die Auszeichnung solcher Träger als “Faire Kitas”, Fairtrade-Schools und Fairtrade-Universities. Und am nachhaltigsten sind Maßnahmen, wenn man nicht nur darüber spricht, sondern sie auch so gestaltet. Wie man Stadtfeste, Seminare und Kulturveranstaltungen nachhaltiger macht, können Sie in einer unter anderem von uns entwickelten Broschüre nachlesen. Unterstützen Sie in Ihrer Stadt generell Ansätze, die lebenslanges Lernen für alle ermöglichen. Zu wichtigen Bildungsträgern zählen hier auch Bibliotheken, Volkshochschulen und Volksbildungsvereine. 

Ziel 5: Geschlechtergleichheit

Die angestrebte Gleichstellung von Mann und Frau beinhaltet, jegliche Formen von Diskriminierung gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen und beenden. Frauen sollen im Jahr 2030 weltweit die gleichen Chancen wie Männer haben, an politischen Entscheidungsprozessen zu partizipieren, Führungspositionen zu besetzen und am öffentlichen und ökonomischen Leben teilzunehmen.

SDG 5 in Ihrer Kommune: Die Stärkung von Frauen und Frauenrechten ist ein zentrales Ziel des Fairen Handels – und somit auch jeder Auszeichnung als “Fairtrade Town” oder “Fairen Kita”. Mit der Gleichberechtigung von Frauen in politischen Entscheidungsprozessen und Führungsgremien können weitere Aspekte des Ziels direkt in der Kommune angegangen werden. Seien Sie wachsam und sensibel gegenüber jeglicher Diskriminierung und bieten sie Workshops oder Seminare zur Gleichstellungsbildung von Mitgliedern der lokalen Gemeinschaft an. Achten Sie auf den Frauenanteil in der Stadtverordnetenversammlung und das Vorhandensein von Beratungsstellen für Frauen. Wir als Rhein.Main.Fair haben 2021 in Form einer Online-Veranstaltung über Geschlechter(un)gleichheit und entsprechende Ansatzpunkte informiert. Die Materialien stehen noch immer auf unserer Website zur Verfügung. 

Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge für alle – Nicht weniger nimmt sich SDG Nummer 6 als Ziel vor. Gleichzeitig soll gerade in “Entwicklungsländern” der Zugang zu Sanitäranlagen, die Qualität der Abwasserbehandlung und die Nutzung von Wiedernutzungs- und Entsalzungstechnologien verbessert werden. Auch der Schutz und die Renaturierung von Ökosystemen, die für den Wasserkreislauf eine zentrale Rolle spielen, ist Teil des Ziels.

SDG 6 in Ihrer Kommune: Sorgen Sie für eine saubere, offene und geeignete Sanitärversorgung für alle – in kommunalen Einrichtungen und in der Innenstadt. Verwenden Sie (im Verwaltungsalltag, bei Sitzungen und bei Veranstaltungen) Produkte mit geringerem Wasserverbrauch, reduzieren Sie den Verbrauch allgemein (also auch im Alltag) und fördern Sie Ansätze der Regenwassergewinnung und Wasserwiederverwendung. Bei kommunalen Bauprojekten können solche Faktoren von Anfang berücksichtigt werden. 

Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie

Die Zukunft der Energieversorgung ist erneuerbar – und bereits bis 2030 soll dieser Anteil “substantiell” gesteigert werden. Alle Staaten sind zu einem “verantwortungsvollem Energieverbrauch” aufgefordert. Technologie- und Wissensaustausch soll weltweit gefördert werden, was ganz konkret den Technologietransfer in “Entwicklungsländer” beinhaltet.

SDG 7 in Ihrer Kommune: Greifen Sie überall auf Energie aus erneuerbaren Quellen zurück und sensibilisieren Sie die Bevölkerung durch Informationskampagnen. Beleuchten Sie Straßen mit LED-Technik, hinterfragen Sie den Energieverbrauch in städtischen Liegenschaften und nutzen Sie im Alltag das Fahrrad anstelle von motorisierten Fahrzeugen, um den Energieverbrauch generell zu senken. Der Anteil erneuerbarer Energie kann gesteigert werden, indem auch in Ihrer Kommune die Installation von Solarmodulen und Windenergieanlagen unterstützt und umgesetzt wird. Mit entsprechenden Kampagnen und Anreizen kann für Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Haus geworben werden. Unterstützen Sie Solargenossenschaften, die bei Ihnen vor Ort existieren. 

Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Innovation und “technologische Upgrades” sollen bis 2030 produktiveres Wirtschaften möglich machen. Wichtig dabei: Die SDGs setzen sich eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und negativen Umwelteinflüssen als Ziel, was durch Effizienzsteigerungen in jeglichen Produktions- und Konsumprozessen verwirklicht werden soll. Zwangsarbeit und sklavereiähnliche Zustände am Arbeitsplatz sollen bekämpft und “sichere Arbeitsbedingungen für alle Menschen” sichergestellt werden.

SDG 8 in Ihrer Kommune: Menschenwürdige Arbeitsbedingungen sind zentraler Bestandteil jeder fairen Handelskette. Inwieweit eine angemessene Bezahlung, sichere und saubere Arbeitsplätze, Arbeiterrechte sowie ein Verbot von Kinderarbeit und sklavereiähnliche Bedingungen in allen Weltregionen Wirklichkeit werden, hängt auch mit Kaufentscheidungen in einzelnen Kommunen zusammen. Stellen Sie sicher, dass in der kommunalen Vergabeordnung ausbeuterische Kinderarbeit ausgeschlossen wird. Auf dem Weg zur Fairtrade-Kommune stehen wir als Rhein.Main.Fair beratend zur Seite. Innovationen, die signifikante Effizienzsteigerungen in Produktionsprozessen versprechen, können und sollten in Ihrer Kommune unterstützt werden. 

Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur

Infrastruktur soll bis 2030 “nachhaltiger und resilienter” werden und jegliche Industrie einen Dekarbonisierungsprozess durchlaufen. Besonders stark thematisiert wird eine stabile Internetverbindung, die auch allen Menschen in “Entwicklungsländern” zur Verfügung stehen soll, und der damit verbundene Zugang zu Informations- und Kommunikaitonsnetzwerken. Innovation soll, gerade mit Blick auf eine Nachhaltige Entwicklung, global gefördert werden.

SDG 9 in Ihrer Kommune: Fördern Sie Innovation und Start-Up-Prozesse – beispielsweise durch Vernetzungsformate, Experimentierräume und Beratungsstellen. Entwickeln Sie konkrete Pläne, wie der Alltag in Ihrer Kommune dekarbonisert werden kann, ohne Grundbedürfnisse zu beeinträchtigen – also beispielsweise durch den Ausbau Erneuerbarer Energien und erhöhte Energieeffizienz. Stellen sie sicher, dass allen Einwohner*inner eine gute Brandbandverbindung zur Verfügung steht. 

Ziel 10: Weniger Ungleichheiten

Ungleichheiten sollen nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern auch innerhalb und zwischen jeglicher/n Staaten abgebaut werden. Diskriminierende Gesetze und Praktiken sollen dazu bekämpft und die entsprechende Umsetzung durch “gesteigerte Regulierung und Überwachung der globalen Finanzmärkte” sichergestellt werden. Zu SDG Nummer 10 zählt auch ein fairer und verantwortungsvoller Umfang mit migrierenden Menschen. Entsprechende Politiken seien “gut und langfristig” zu planen.

SDG 10 in Ihrer Kommune: Achten Sie darauf, dass die Beschäftigungsquote von Ausländer*innen der der Gesamtbevölkerung ähnelt. Stellen Sie sicher, dass Menschen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit haben, Mandate in Stadträten, Gemeinderäten und Kreistagen zu erhalten. Entwickeln Sie Konzepte zur spontanen Unterbringung von flüchtenden Menschen. 

Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Schon heute lebt etwas mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Folgt man den Vereinten Nationen, wird sich in den weiter wachsenden urbanen Räumen der Erde entscheiden, ob eine Nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert gelingt. In den SDGs konkret als Ansatzpunlte benannt werden die Bereitstellung von adäquaten und bezahlbaren Wohnmöglichkeiten für alle, der Zugang zu bezahlbaren und “nachhaltigen” Transportsystemen sowie partizipative und für alle zugängliche Planungs- und Verwaltungsprozesse. Mit Blick auf eine Nachhaltige Entwicklung soll der Umwelteinfluss pro Person in Städten gesenkt werden. Besondere Aufmerksam legt SDG Nummer 11 auf Luftverschmutzung und Abfallmanagement. 

SDG 11 in Ihrer Kommune: Durch Ziel 11 wird jene einzelne Kommune konkret adressiert. Bezahlbare, nachhaltige und inklusive Mobilitätsangebote, partizipative Entscheidungsprozesse, bezahlbarer Wohnraum, die Schaffung von Naherholungsgebieten und Grünflächen, energetische Sanierungen, der Ausbau von Radverkehrsinfrastruktur, Klimaanpassung, der Ausbau Erneuerbarer Energien – erneut ist die Liste mit entsprechenden Ansatzpunkten lang. Mit einem jährlichen Vernetzungstreffen und der AG Kommune haben wir zwei Formate geschaffen, die Kommunen auf dem Weg zur “Nachhaltigen Stadt” miteinander ins Gespräch bringen sollen. 

Ziel 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Dass der Umwelteinfluss pro Person ganz allgemein gesenkt werden soll, fasst Ziel Nummer 12 in Worte. Die Entstehung von Abfall könne dabei durch entsprechend gestaltete Produktionsprozesse und optimiertes Recycling sichergestellt werden. Besonders im Fokus stehen Lebensmittelabfälle, die bis 2030 um fünfzig Prozent (gerechnet pro Person) reduziert werden sollen. 

SDG 12 in Ihrer Kommune: Die Auseinandersetzung von Bürger:innen mit nachhaltigem Konsumverhalten (und beispielsweise ganz konkret dem Problem “Lebensmittelverschwendung”) kann durch Informationskampagnen oder entsprechende kommunale Veranstaltungen gefördert werden. Fairtrade-Schools und -Kitas helfen dabei, entsprechendes Gedankengut in die Welt zu tragen. Unterstützen Sie die Nutzung von Mehrweggeschirr, Foodsharing-Initiativen, lokale Produzent*innen und Initiativen zur Aufstellung von “Fairteilern”.  

Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz

Der menschengemachte Klimawandel wird in den SDGs als zentrales Umweltproblem begriffen. Ohne konkrete Temperaturziele zu nennen -die Oberflächentemperatur der Erde ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts bereits um 1,1 Grad Celsius gestiegen -, sollen Klimaschutzmaßnahmen fest in nationale Strategie- und Finanzpläne integriert werden. Um mit den nicht mehr abwendbaren Folgen der Erwärmung umzugehen, seien Resilienz und Anpassungsfähigkeiten im Kontext von Extremwetterereignissen zu stärken. 

SDG 13 in Ihrer Kommune: In jeder Kommune werden täglich Entscheidungen getroffen, die über das Ausmaß der gegenwärtigen Klimaveränderung mitentscheiden. Ein Beispiel ist die Durchführung von Veranstaltungen: Eine von uns erstellte Broschüre informiert darüber, welche Hebelwirkung die Wahl von Location, Catering, Teilnehmendenmanagement, Abfallmanagement und Materialbeschaffung haben kann. Nutzen und fördern Sie erneuerbare Energien, sparen Sie (beispielsweise durch LED-Beleuchtung oder intelligente Beleuchtungssysteme) Energie, legen Sie kohlenstoffbindende Grünanlagen an, erhöhen Sie den Anteil ökologisch bewirtschafteter Waldfläche und bauen Sie die Radverkehrs- und ÖPNV-Infrastruktur aus. Um Folgen des Klimawandels abzuschwächen, sind Hochwasserschutzpläne, erneut der Erhalt von Grünflächen sowie intelligent angelegte Retentionsflächen von Bedeutung. 

Ziel 14: Leben unter Wasser

Als vierzehntes SDG wird der Kampf gegen eine Reihe an marinen Umweltproblemen benannt: Ozeanversauerung, Überfischung, Vermüllung und illegale Fischerei. Als ein Lösungsbaustein soll die Fläche ausgewiesener Meeresschutzgebiete deutlich steigen. Bezogen auf Schadstoffeinträge jeglicher Art sollen die Einträge sowohl verringert als auch die bereits verursachten Konzentrationen gesenkt werden.

SDG 14 in Ihrer Kommune: Setzen Sie sich für den Verzicht auf Einwegverpackungen in Cafés und Restaurants ein und gehen Sie bei öffentlichen Veranstaltungen und im Verwaltungsalltag mit gutem Beispiel voran! Sensibilisieren Sie die Bevölkerung für Gewässerschutz und Wasserlebewesen vor Ort. Durch Renaturierungen und optimierte Abwasserbehandlung wird der ökologische Zustand von Fließgewässern verbessert. Alle Maßnahmen zur Einschränkung der Klimaerwärmung helfen zudem auch Meereslebewesen, indem Wassertemperaturanstieg und Ozeanversauerung abgeschwächt werden. 

Ziel 15: Leben an Land

Um die Vielfalt des Lebens (Biodiversität) an Land zu schützen, sollen Lebensräume jeglicher Art stärker geschützt oder renaturiert, Wälder nachhaltig bewirtschaftet und die Bewegung von Invasiven Arten eingeschränkt werden. Auch der Verlust von Lebensraum, der Klimawandel und Schadstoffe jeglicher Art werden als zu bekämpfende Probleme benannt. Laut Weltbiodiversitätsrat IPBES gelten rund 1 Million Arten als aussterbegefährdet.

SDG 15 in Ihrer Kommune: Schaffen und erhalten Sie Lebensräume, die eine hohe Biodiversität ermöglichen. Gelingen kann dies durch die ökologische Bewirtschaftung von Wäldern, Renaturierungen, das Anlegen von Dachbegrünungen, Blühstreifen und Grünanlagen sowie den Erhalt von Schutzgebieten. Protokollieren Sie die Entwicklung auftretender invasiver Arten und führen Sie wenn nötig entsprechende Gegenmaßnahmen durch. 

Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Die Umsetzung ambitionierter Ziele setzt starke, flexible und transparente Institutionen voraus – die Etablierung genau dieser fordert Ziel Nummer 16 “auf allen Ebenen”. Jegliche Korruption dürfe dabei keine Rolle spielen. Gestärkt werden soll die Beteiligung von “Entwicklungsländern” bei der Verwaltung globaler Finanzströme.  

Ziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Auch Kooperationen – auf verschiedensten Ebenen, von global bis lokal – sind für das Erreichen der SDGs unabdingbar. Besonders in den Vordergrund gestellt werden von den Vereinten Nationen Finanzpartnerschaften: So seien von entwickelten Ländern zusätzliche Gelder für Entwicklungsländer zur Verfügung zu stellen, um eine dortige Umsetzung der Ziele zur realistischen Option zu machen. Auch der Technologieaustausch und die Bildung von Wissensnetzwerken mit Fokus auf Lösungen im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung sollen gestärkt werden. Unter Federführung der World Trade Organization (WTO) sei zudem ein “universelles, für alle offenes, regelbasiertes und nicht diskriminierendes Welthandelssystem” zu etablieren.

SDG 17 in Ihrer Kommune: Ambitionierte Ziele erfordern Kooperation: Ein zentrales Leitmotiv der Vereinten Nationen überträgt Rhein.Main.Fair eins zu eins auf kommunale Zusammenarbeit. Jährliche Vernetzungstreffen und aus zertifizierten Fairtrade-Towns bestehende AGs sollen gegenseitiges Lernen und neue Kooperationen hervorrufen. Kommunen und Bildungseinrichtungen können sich gegenseitig dabei unterstützen, Zahnräder einer Nachhaltigen Entwicklung zu werden. Unterstützen Sie entwicklungspolitische Projekte und gehen Sie (Klima)partnerschaften mit Ländern des Globalen Südens ein. Auch über klassische Städtepartnerschaften in Europa hinaus ist ein Austausch über Klimawandel und Anpassung wichtig und lässt beide Seiten gewinnen. 

Unser SDG-Quiz:

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Erstellt am Von Oliver Becht

Die Sustainable Development Goals (SDGs) – Teste dein Wissen

Wie gut kennen Sie die siebzehn Sustainable Devleopment Goals (SDGs)? Können Sie einschätzen, welches Ausmaß die adressierten Probleme derzeit besitzen?

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Wie viele Sustainable Development Goals (SDGs) haben die Vereinten Nationen formuliert?

2 / 12

Was wird in der Präambel der SDGs als „größte globale Herausforderung“ benannt?

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Bis wann sollen die SDGs umgesetzt werden?

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SDG Nummer 13 thematisiert weltweiten Klimaschutz. Um wie viel Grad Celsius ist die Oberflächentemperatur der Erde seit 1850 bereits gestiegen?

5 / 12

Welchem Umweltproblem ist nicht mindestens eines der SDGs gewidmet?

6 / 12

Wie stark soll die Menge an Lebensmittelabfällen pro Person (laut SDG Nummer 12) bis 2030 gesenkt werden?

7 / 12

Hungernde Menschen soll es im Jahr 2030 nicht mehr geben, so SDG Nummer 2. Wie viel Prozent der Weltbevölkerung gelten heute als unterernährt?

8 / 12

Die SDGs möchten Armut in jeder Form und überall einschränken. Armut ist in den vergangenen Jahrzehnten …

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Für wen gelten die SDGs?

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SDG Nummer 11 setzt sich für „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ ein. Wie viel Prozent der Weltbevölkerung lebt derzeit in Städten?

11 / 12

In welcher Stadt wurden die SDGs beschlossen?

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Die SDGs 14 und 15 möchten das Leben an Land und im Wasser schützen. Wie viele Arten gelten laut dem Welt-biodiversitätsrat (IPBES) als bedroht?

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Das große SDG-Rennen: Spielerische Wissensvermittlung

Unser Brettspiel kann mit den zugehörigen Fragen heruntergeladen werden. Zusätzlich benötigt werden Spielfiguren und ein Würfel.